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Geschichte

Die Ursprünge

Die große Bedeutung der Burg und ihrer Lage beweisen bereits Funde aus prähistorischer Zeit: Schon vor Jahrtausenden befand sich an der Stelle des heutigen Standorts ein vorgeschichtlicher Ringwall als Befestigungsanlage. Forschungen zufolge wird der Bau der ersten mittelalterlichen Burg zu Beginn des 12. Jahrhunderts angenommen. Der um 1115 erstmals erwähnte Name „Grizanstein", aus dem der heutige Name Kreuzenstein hervorging, dürfte auf einen der ersten Burgherren, Dietrich von Grizanestaine aus dem bayrischen Geschlecht der Formbacher, zurückzuführen sein. Andere Vermutungen erwähnen einen Festungsherren namens „grizzo“ oder auch das Kreuz des Hl. Severin und machen so bereits die Namensgebung der Burg zur sagenumrankten Legende.

Mittelalter und Neuzeit

Durch Heirat wurde Dietrich von Grizanestaines Schwiegersohn Engelbrecht von Wasserburg neuer Herr von Kreuzenstein, dessen Nachkommen die Burg über ein Jahrhundert lang besaßen. Mitte des 13. Jahrhunderts gelangte Kreuzenstein in den Besitz der Habsburger, welche die Burg mehr als 250 Jahre lang überwiegend von Pflegern und Burggrafen verwalten ließen. Besonders bewegt verlief die Geschichte der Burg im 16. und 17. Jahrhundert, mit häufig wechselnden Besitzern: u.a. der böhmische König Georg von Podiebrad (dessen Truppen von Wenzel Wilczek, einem Vorfahren der heutigen Besitzer befehligt wurden), Graf Ferdinand von Hardegg, Freiherr Johann von Herberstein und Graf Karl von Saint-Hilaire, der die Wehreinrichtungen der Burg zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges zu einem der wichtigsten Bollwerke vor den Toren Wiens ausbauen ließ.

Zerstörung der Burg

Die wohl finsterste Stunde in der Geschichte von Kreuzenstein schlug anno 1645 in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges: Von der Übermacht des vor Wien stehenden schwedischen Heeres überwältigt, übergab Oberst Luckas Spicker, der kaiserliche Befehlshaber von Kreuzenstein und Korneuburg, die Burg kampflos dem schwedischen Feldmarschall Lennart Graf Torstensson, der hier sein Hauptquartier aufschlug. Von den österreichischen Truppen Erzherzog Leopold Wilhelms zurückgedrängt, wurde die Burg von den Schweden bald wieder aufgegeben und während des Rückzugs durch Sprengungen weitgehend zerstört. Die Reste der Ruine wurden in den folgenden Jahrzehnten von der Bevölkerung im Umkreis als Baumaterial genutzt, so dass bald nur noch spärliche Reste wie Teile der Ringmauer, der Rumpf des Ostturmes und Teile der Kapelle erhalten waren.

Die Burg im Besitz der Familie Wilczek

Bereits im Jahr 1702 war die Ruine von Kreuzenstein durch die Vermählung der letzten Tochter des Hauses Saint-Hilaire mit dem späteren Reichsgrafen und Feldmarschall Heinrich Wilhelm von Wilczek an dessen Familie gekommen. Doch erst dessen Nachkomme Johann Nepomuk Graf Wilczek, eine bedeutende Persönlichkeit des österreichischen Kunst- und Kulturlebens sowie ein großer Förderer von Wissenschaft und gemeinnützigen Einrichtungen, begann ab 1874 mit dem Wiederaufbau von Kreuzenstein und machte die Burg so zu dem außergewöhnlichen und in seiner Art einzigartigen Museum des Mittelalters, als das sie sich heute präsentiert.

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